Interview Tim Breideband (Drummer von Bonfire)

Tim Breideband Interview

Tim Breitband ist Schlagzeuger der Band BONFIRE. Ich habe mit ihm gesprochen und viele Details erfahren. Hier das Video vom Interview mit Drummer Tim Breideband. Darunter findest Du das Interview zum Nachlesen. Viel Spaß!

NU: Ja hallo! Heute sitze ich hier mit Tim Breideband und möchte gleich mal die erste Frage stellen: Was sind Deine aktuellen Aktivitäten?

TB: Ja, ich bin Schlagzeuger von Bonfire, bin in Europa mit Bonfire auf Tour. Wir haben Anfang diesen Jahres im März
unser Album rausgebracht: „Byte The Bullet“ heißt es, und wir sind jetzt aktuell auf Europatour, also auf großer Byte The Bullet Tour.

NU: Wann habt ihr angefangen und wie lange geht es noch?

TB: Wir haben im April angefangen. Die ersten Shows waren in Spanien und das geht bis zum 23.12. (2017). Wir spielen also über das komplette Jahr verteilt, aber immer nur einzelne Shows, also wir spielen nie zehn Stück hintereinander, sondern das sind mal drei mal
vier am Wochenende.

NU: Du hast mir im Vorgespräch schon gesagt, dass du auch andere Sachen machst, Unterricht gibst… Kann Du da was erklären, wo Du das machst?

TB: Genau! Ich habe meine eigene Musikschule
in meinem Wohnort Bodenheim. Ich habe da meine eigenes Musikstudio, unterrichte da meine Schüler in
Schlagzeug, auch in Gitarre. Ich spiele neben Schlagzeug
auch noch Bass und Gitarre, produzieren meine eigene Musik mit meiner Freundin zusammen und habe auf jeden fall Spaß am Musizieren.

NU: Wann hast du angefangen mit Schlagzeug?
Das ist immer eigentlich meine Frage die ich gerne stelle.

TB: Also ich bin jetzt – das
muss ich dazusagen – 23. Ich habe mit vier Jahren angefangen Schlagzeug zu spielen und hatte dann auch direkt Privatunterricht, war also bei einem privaten Schlagzeuglehrer und habe mich dann da Jahre lang mit dem Thema Schlagzeug befasst. Also ich war 17 jahre lang im Unterricht. Das war eine sehr sehr lange Zeit, bis ich dann irgendwann an dem Punkt war, wo ich sage, okay er kann mir bestimmt noch was zeigen, wie man jetzt geschmackvoll zu irgendwelchen Songs spielt in verschiedenen Stilrichtungen. Allerdings war ich dann aber auch irgendwann an einem Punkt wo ich zu mir selbst gesagt habe, ich unterrichte jetzt selbst. Ich
bin jetzt soweit, bin jetzt auf Tour … bin jetzt mit einer großen band auf Tour, schreibe meine eigenen Songs, weiß was ich möchte und habe dann angefangen selber privat zu unterrichten.

NU: Aber die 17 Jahre Unterricht war das beim gleichen Lehrer oder… ?

TB: Das war alles beim gleichen Lehrer durchgehend, ja.

NU: Hast du ein Konzept wie du jetzt Deinen Schülern was beibringst? Wie gehst du da vor? Hast du ein Buch? Sagst du, jeder macht das gleiche oder wie machst du das?

TB: Also ich unterrichte viel nach Videos die man in Youtube findet, also im Netz findet, picke mir natürlich dann da auch die guten Sachen raus. Weil es gibt viele schlechte Videos wo man wirklich auch schlechte Sachen vermittelt kriegt und ich habe halt den Überblick darüber was ist jetzt gut und was ist jetzt schlecht, und dann gehen wir quasi zusammen das Video durch und dann wird es halt vermittelt, dann werde ich nochmal meinen Teil dazu beitragen,worauf es ankommt, was wichtig ist, und dann wird das an das Schlagzeug gebracht und sobald meine Schüler des dann drauf haben und spielen können, dann kommt das buch wieder so in den Vordergrund, dann werden
dann die Noten gezeigt, dann werden die Abfolgen rechts links gezeigt wie man denn was spielt, warum man das spielt, warum man das zum Beispiel in dem und dem Part von einem Song spielt. Das ist bei mir so eine Mischung aus ich hol mir Sachen aus dem Netz und danach kommt das Buch dann, dass ich halt einfach quasi alles vermitteln kann von der Idee bis hin zu den Noten.

NU: Und der Schwerpunkt, wo liegt der für Dich drauf? Also sagst
du, jetzt als allererstes müssen die mal Viertelnoten können sonst kann man gar nicht anfangen oder gibst du denen erstmal Stöcke in die hand, fängtst dann an mit denen zu spielen? Wie ist da deine Herangehensweise?

TB: Also ich nehme erst mal jeden so wie er ist. Es ist ja jeder speziell. Jeder lernt anders, und ich hab eine Bandbreite an Schülern: Der jüngste ist sechs und die Älteste ist 47. Also das ist ja so, dass die ganz anders lernen. … Ich arbeite spielerisch mit den Kindern, sage ich
jetzt mal, wenn die noch gar nichts können, arbeite ich erstmal mit Farben. Es gibt dann halt in dem fall Rot für die rechte Hand und Grün für die linke Hand und gelb für den Fuß und für beide Füße … und dann haben wir dann wie so eine Art Farbkonzept, was ja eigentlich mehr der weniger fast Noten darstellt, und dann wird halt erstmal was gespielt erst mal so zu gucken, ok funktioniert das zb mit den „Unds“, „Eins und Zwei und Drei und Vier und“ mit der rechten Hand nur die „Unds“. Und das laute Mitsprechen ist halt sehr sehr wichtig. Das trauen die sich natürlich nicht,
deswegen mache ich das am Anfang selbst. Also ich spreche dann da aus
voller kehle „1 2 3″ und „4“ und irgendwann übernehmen die das dann. Und dann kann man anfangen sobald ein Groove ja entstanden ist, den sie halt auch dann steady spielen können, dann nehme ich mir die Gitarre dazu. Und dann ist quasi dieses Band-Feeling und der Schüler merkt halt, ich habe jemand woran ich mich hängen kann, der halt einfach weiß wo die „Eins“ ist. Und dann funktioniert das, und dann kann man dann da weiter drauf aufbauen.

NU: Und du kannst halt auch wenn er jetzt irgendwo eine Note zu viel oder zu wenig spielt, kannst du drauf eingehen.

TB: Genau

NU: Das würde ein Play Along Video nicht machen. Also du kannst halt Fehler ausgleichen und denen ein bisschen helfen im Groove zu bleiben.

TB: Genau ja! Das ist halt auch das, was ich also daran so schätze, weil ich kann halt denen wenigstens ein Band Feeling geben, dass sie halt merken, wie gesagt, da ist noch jemand da, der geht jetzt auf mich
ein, auch wenn ich einen Fehler mache. Das Play Along läuft durch- ist klar. Aber so kann ich, wie gesagt, auf die eingehen. Dann ist es auch so: Dann fliegen die ja nicht raus da kommen die aus dem Groove nicht mehr raus, also quasi kommen wieder rein – so rum. Die können dann halt auch wunderbar das dann wieder aufgreifen. Und dann sagen sie, okay ich habe jetzt hier Mist gebaut, dann musste das Play-Along nicht stoppen, sondern der spielt weiter, ich komme wieder rein (Trinkt aus seiner „nicolas-Unger-Show-Tasse).

NU: Ja… … Schöne Tasse übrigens.

TB: Die ist super! Ja, da ist sogar mein Name drauf! Ich bin total begeistert!

NU: Natürlich! Jeder der herkommt, kriegt `ne Tasse …

TB: Ich trinke nur noch aus der Tasse!

NU: …muss aber ein Interview geben!

TB: Wenn ich dann nachher nach hause fahre, lasse ich mir meinen Kaffee von der Tankstelle in diese Tasse füllen.

NU: Ja, interessant… Wenn du jetzt über Bonfire … also ich meine, ich habe ja die 80er voll erlebt, komplett, kenne auch die Bonfire Poster… Ich habe gesucht im Archiv habe aber nichts gefunden. Das hätte jetzt Dir gern…. aber Du kennst die Bilder… aber wie ist es jetzt als Jungspund sage ich
mal in der Band? Kannst du da was darüber erzählen? Bist du voll akzeptiert? Oder wie bist du aufgenommen
worden?

TB: Also ich bin ich bin da voll akzeptiert. Also es ist halt so: Ich habe ja auch schon ich habe schon eine Familie, ich bin ja schon Papa, hab` auch einen tollen Sohn von vier Jahren und ich
glaube halt einfach, dass das halt quasi mich dann als sagen wir mal als erwachsene Person doch schon so ein bisschen auf einen höheren Wert bringt, allein weil ich ja wissen muss, was ich möchte. Ich habe das Verantwortungsbewusstsein. Und das ist halt das was die Bonfire-Jungs auch schätzen, weil die sind ja alle so… – da muss jetzt aufpassen… Also unser Gitarrist ist gestern 40 geworden. aber der Hans ist über 50, was ja auch nicht schlimm ist. Aber ihm ist halt wichtig, dass er quasi eine normale Persönlichkeit hat, die weiß was sie möchte, die sich vor allem halt auch kreativ einbringt in die Band aber auch als Freund da ist, wo er halt hingehen kann, wenn jetzt irgendwie Probleme stattfinden – Probleme hat jeder mal -, dass man darüber sprechen kann. Und es gibt halt – ich sage jetzt mal – andere Leute in meinem Alter, die das vielleicht nicht können, und die vielleicht auch dann direkt, wenn es halt heißt, Du spielst mal vor 10.000 Leuten dann total ausflippen. Und das ist quasi so diese Kunst, dass das nicht passiert. Und das fokussiere ich halt, weil ich konzentriere mich lieber auf mein Spiel und darauf, dass es halt der Band oder halt generell das Gesamtkonzept stimmt. Und das ist halt sehr wichtig.

NU: Also im Prinzip stehst Du mit beiden Beinen
auf dem Boden und bis jetzt kein ….

TB: Ich stehe mit beiden Beinen eigentlich im Leben, auf der Bühne und halt auch bei meiner Band.

NU: Bei „Byte The Bullet“, hast du da irgendwelche Vorgaben bekommen wie jetzt ein Drumpart auszusehen hat, hat irgendwer etwas vorproduziert oder wie hast du dich da eingebracht in die Produktion?

TB: Es ist immer so: Der Hans hat ein Riff, hat eine Idee. Das kriege ich dann geschickt mit einem Drumcomputer. Das ist dann aber halt ein durchgehender Loop. Da wird man nicht schlau draus. Und dementsprechend entwickele ich dann mein Schlagzeug schon selbst. Weil wir es halt wichtig – wie gesagt – Ich habe die 80er nicht miterlebt. Ich bin 93 geboren, aber ich kann die Musik aus den 80ern machen. Und das ist mir halt dann wichtig, dass ich quasi die Songs so strukturiere vom Schlagzeug her, dass es meinen eigenen Stil halt schön erfüllt, so dass es mir damit gut geht, aber gleichzeitig so diese 80er-Note noch mit drin ist vom Sound her, vom Arrangement her. Aber gleichzeitig darf halt diese Frische nicht fehlen und das ist halt das, was ich dann kompensiere und dann letzten Endes der Song dadurch entsteht.

NU: Du hast vorhin noch im Vorgespräch hast du was erzählt über Dein Konzept, wie du aufgenommen hast: Also habt jetzt mit Loops… – nicht mit loops natürlich in der art Musik – …aber habt ihr vorproduzierte Sounds? Habt ihr getriggert? Wie habt ihr das gemacht?

TB: Also… wir waren im studio. Das schlagzeug wurde aufgebaut, wurde mikrofoniert, es war gestimmt, ich habe neue felle aufgezogen … und es ist auf der „Byte The Bullet“ wirklich nur das schlagzeug zu hören es sind keine samples drauf, wir haben wirklich keine elektronischen Signale irgendwo eingeführt von den Drums ist der natur Drumsound von meinem „pdp“ Schlagzeug welcher auf der CD ist was ich auch unglaublich cool finde weil das halt einfach die 80er widerspiegelt das gehört dazu wir brauchen da keine elektronischen sounds dass das gehört einfach nicht zu einer band wie bonfire. Und das hat mich auch so glücklich gemacht dass der akustische drumsound einfach so auf der CD drauf ist ohne irgendwelche elektronischen Zusatzverstärker oder Signale.

NU: Was ich interessant finde noch wenn man jetzt von dir auf Deinem YouTube-Channel Videos sieht… also das stimmt ja auch die Show. Das ist ja quasi jetzt nicht irgendwie leisetreterisch da hinten so ein bisschen mitgetrommelt sondern da geht ja was also das ist ja körperlich auch richtig Aktion und so weiter. Kommt das spontan oder probst du das bei Dir zuhause rein oder wie? Hast du bestimmte Moves
oder ist es einfach deine art zu spielen? Wie siehst du das…?

TB: Ganz hart gesagt ist das glaube ich der jugendliche Leichtsinn in
den ich dann da irgendwie noch – so kann man das nennen – den ich dann da wirklich
noch habe. Ich meine, ich gucke mir viele schlagzeuger an –
mein absolutes vorbild ist zum Beispiel Mikkey Dee von – also „Motörhead“ nicht mehr,
mittlerweile ja Scorpions, und das kommt dann einfach von selbst man wird halt mitgerissen. Die leute die haben Spaß also zumindest geht man davon aus die haben Spaß und das berührt halt einen als Musiker oder halt als Schlagzeuger in dem Fall und dann kommt die Show eigentlich von selbst ich habe mal die Sticktricks gelernt, die wende ich hin und wieder auch mal an, aber darum geht es mir eigentlich gar nicht, sondern mir geht es einfach nur darum, dass es wirklich auf die „Eins“ voll losgeht und dann brauche ich auch eigentlich keine Sticktricks. Das kommt dann von selbst, wenn die leute wirklich dann so sehen und heben die hände hoch und bevor ich die Hand einfach so hebe, drehe ich mal lieber den
stock dazu.

NU: Ja ist klar. Also es stört jetzt nicht in der Art Musik finde ich. Es gibt Musikrichtungen,
da will ich die musik hören und da brauche ich dann diese Sticktricks nicht aber es setzt quasi das sahnehäubchen irgendwie oben drauf. Es passt, finde ich.

TB: Der Hans setzt es auch so ein bisschen voraus. Also dem Hans ist das dann auch schon wichtig, dass der schlagzeuger hinten so wie halt in den 80ern früher dann so ein riesen Schlagzeug hat und halt dann auch hier die Stöcke dreht und… ich ziehe mich noch aus, ich spiel` Oberkörper frei.

NU: Ja man steht auf einer Bühne…. von daher….

TB: Genau, ja.

NU: Ich habe solche Sticktricks ja nie geübt, weil es mich persönlich nicht interessiert, aber meine Schüler fragen mich immer wie es funktioniert. Was wäre denn jetzt der Standardtrick?

TB: Der Standardtrick, den ich mache, ist eigentlich der ganz normale Dreher… (dreht den Stock)…

NU: Da tun mir ja schon die Finger weh, wenn ich das machen muss….

TB: Es ist eigentlich ganz einfach. Ich zeig´s dir mal: Du machst eigentlich nur hier vor und zurück (macht quasi ein Victory-Zeichen und bewegt Zeige- und Mittelfinger so, dass es aussieht als würden sie in der Luft laufen). Dann fangen die meisten dann an… die fangen dann an vor und zurück und kriegen dann erstmal diese Bewegung raus (der Stock bewegt sich träge auf einer horizontalen Kreisbahn). Ich habe das mal gezeigt gekriegt, da war in einer Probe und dann hat mir der Schlagzeuger halt gefallen – der hat sehr gut gespielt – und der hat das auch gemacht. Und am Ende von der Probe habe ich halt so nach den Sticks gefragt… die habe ich nicht gekriegt, aber ich habe die Anweisung für den Stockdreher gekriegt. Und dann bin ich nach hause und hab mir dann die Stöcke genommen…. ich musste dann ins Bett gehen irgendwann…. dann habe ich eine ganze Nacht das dann geübt, und irgendwann hat man dann einfach diese Drehbewegung raus. Es geht halt einfach nur vor und zurück durch diese beiden Finger: Durch den Zeigefinger und durch den Mittelfinger. Und dann kommt halt die Drehbewegung (der STock dreht sich schnell auf einer vertikalen Kreisbahn). Und das dann halt mit zwei… (nun drehen sich beide Stöcke parallel auf vertikalen Kreisbahnen). Mit links kann ich es nicht so gut. Das ist eigentlich der Standardtrick den ich schon immer spiele …. Spiele ich halt mit links die Hihat und dann den Stick gedreht. Das mache ich schon, das gehört auch dazu.

NU: Aber du bist jetzt keine Open Handed Player?!

TB: Nein, Nein, ich spiele cross, ich spiele meistens „open“, weil ich aber auf der rechten Seite noch eine Hihat habe, was es mir halt einfach macht, weil es…. ist für mich einfach besser, weil wir haben hin wieder schnelle Songs. Und dann ist halt einfach – wenn man die Hände offen hat – hat man einfach viel mehr Möglichkeiten ein Fill zu spielen um in den nächsten Part zu gehen oder so. Deswegen spiele ich halt wirklich gerne offen, spiele dann in dem Fall halt zwei Schläge auf der Hihat auf der linken Seite, mache dann meinen Stocktrick und gehe wieder zurück.

NU: Ok. Sehr gut. Dann kann ich meinen Schülern in Zukunft das Video jetzt zeigen…

TB: Genau! Einfach nur so… (die beiden Finger laufen wieder in der Luft…).

NU: Wir haben vorhin darüber gesprochen wann du angefangen hast mit 4. Wann hast du denn Deine erste Band gehabt? Wann hast du professionell angefangen zu spielen?

TB: Also meine erste Band hatte ich mit zwölf. Ich bin mit 12 in die Band eingestiegen und ich war – also bis jetzt kann man immer noch so sagen – immer der jüngste. Also die die beiden Gitarristen damals und der Sänger, die waren halt 16, ich war 12, und meine jetzige Freundin war damals 13 – die ist ein Jahr älter als ich – und dann haben wir halt gespielt, waren lokal unterwegs haben dann ein paar Konzerte
gespielt, bis sich das dann auch wieder zerschlagen hat. Dann bin ich mit 16 in eigentlich mehr oder weniger eine professionelle Band eingestiegen. Das ging dann aber auch nur zwei Jahre gut. Und dann bin ich 2015 bei Bonfire eingestiegen. Und dann habe da automatisch irgendwie so ein Schub gekriegt, dass man wirklich in den angesagten Clubs vor allem auch spielt in Deutschland. Das war nämlich immer so: Die Klubs kannte ich, nur ich hatte halt auch keinen Grund da jetzt hinzufahren. Es hat sich nie was ergeben…

NU: Außer, um dann selber dort zu spielen…

TB: Genau. Ich bin dann wirklich 2015 dahin. Und bei der zweiten Show war das dann schon so, da haben wir dann direkt in der Matrix in Bochum gespielt. Und da hat man von dem Klub so viel gehört und so, und da haben schon so viele bands gespielt. Und dann ist man 2016 quasi… diese Klubs hat man dann alle abgetingelt, wo ich eigentlich immer mal hin wollte. Und dann haben wir die dann alle gespielt, und das war für mich natürlich dann – wie gesagt wie wir es jetzt auch haben: Wir haben jetzt unserem Bonfire-Zug. Ich habe mich quasi auf den Bonfire-Zug gesetzt hab mich einfach mitreißen lassen. Und das ist eigentlich, finde ich, eine ganz gute Veranschaulichung, was denn eigentlich Bonfire mit mir gemacht hat: Direkt quasi von von einem Noname- Schlagzeuger direkt auf ein Level wo man sagt, okay es ist professionell, du musst jetzt da halt irgendwie gut spielen, da kannst dir jetzt keine Fehler mehr erlauben… Also live passiert das schon mal – aber halt jetzt keine größeren Fehler in dem Sinn – ,
und das war dann schon interessant, das alles so mitzuverfolgen die letzten zwei Jahre auch…

NU: Im Prinzip durchgestartet kann man sagen…

TB: Genau!

NU: Also es ist ja immer mit den Schülern so eine Sache. Die wollen nie die Jüngsten sein – ich war früher auch dann der Jüngste in den Bands und da lernst du halt am meisten. Du wirst natürlich auch auf deine Sachen die du nicht so gut kannst drauf gestoßen, natürlich auch sehr hart, aber es passiert ja nichts! Wenn du jünger bist, verzeiht man Dir das eher, als wenn du mit 18 wo hinkommst und kannst nicht geradeaus rechts-links spielen – sag jetzt mal krass. Also von daher kann nichts passieren. Ich benutze deine Aussage gerade, um meine Schüler zu ermutigen die zu hause sitzen und sich nicht trauen einen flyer auszuhängen, wo steht: Spiele „Nirvana“ nach und möchte Band gründen z.B. Also geht’s an Leute!

TB: Genau!

NU: Es kann nichts passieren! Das finde ich noch einen Punkt . . . : Weil du sagst, wenn das verlangt wird, dann kannst du es auch. Wenn du jetzt dann nicht reingekommen wärest und das hätte sich nicht ergeben – wie auch immer – dann hättest Du dich ja auch nicht so entwickeln können. Also Du wächst dann mit den Aufgaben.

TB: Genau, ich wachse halt mit den Aufgaben, und ich wachse auch mit meinen Musikern. Es ist halt so, dass die wie gesagt: Es gibt jetzt so viele musiker die jetzt zum Beispiel der Hans von Bonfire schon getroffen hat, die ganz viele verschiedene Stile können. Der Eine der kann das, der Andere kann das. Ich kann das ja gar nicht aufzählen, was die alles können oder was er (Hans) schon alles gesehen hat. Dementsprechend ist ja quasi: Die Erfahrungen, die jetzt verschiedene Musiker bei Bonfire haben, so krass, dass man dann da ja erst mal gegen ankommen muss. Man muss ja erstmal zeigen, was kannst du denn eigentlich, was zum Beispiel andere nicht können und mir geht es aber gar nicht so darum, dass ich irgendwie zeigen muss was andere nicht können, sondern ich will einfach nur gut spielen und einfach die Band an sich zusammenhalten was Du als Schlagzeuger ja sowieso musst…

NU: Kernaufgabe.

TB: Da geht es jetzt nicht darum dass ich jetzt bei 250 double bass 16tel spielen kann. Das wird gar nicht gebraucht. Die kennen Leute, die können das, aber für Bonfire brauchen wir das nicht. Mir geht es halt dann einfach eher so einfach nur solide zu spielen und mit den Leuten klar zu kommen und auf der Bühne eine gute Show abzuliefern – zusammen. Und wenn jetzt jemand sagt, okay es gibt da noch Defizite die du hast, weil ich kenne jetzt den und den und der ist dann halt der hero schlechthin – ja klar dass das bin ich nicht, das muss ich auch nicht sein sondern mir geht es einfach eher darum, gut zu spielen.

NU: Ja, und halt einen Song gestalten zu können.

TB: Genau!

NU: Wenn Du jetzt da unpassende Licks ablieferst, das bringt ja auch nix.

TB: Ja…

NU: Also es ist ja letzten Endes der Groove und tight zu spielen.

TB: Genau.

NU: … und anzuführen.

TB: Natürlich kommt es auch mal vor – im Studio haben wir das auch schon gehabt wo wir dann Meinungsverschiedenheiten hatten zwischen Hans und mir – wo dann der Hans gesagt hat so: „Ja gut, also Galopp lassen jetzt mal weg.“ Das ist dann erstmal so… das schlägt dann ein und dann ist es aber so: Der Mann hat, der hat ja so viele Erfahrungen… und dann bietest du vielleicht zwei, drei andere Sachen an und da gibt es dann wiederum Eins , was ihm richtig gut gefällt und dann ist dann quasi das mit der Aussage auch wieder vom Tisch. Weil du hast ja was gespielt was ihm dann doch gefällt.

NU: Genau, und du hast was gelernt. Du hast wieder eine Möglichkeit, wenn ein ähnlicher Song kommt oder was auch vielleicht DAS zuerst anzubieten.

TB: Genau, ja.

NU: Und du hast Dein Repertoire oder Deinen eigenen Katalog – wie auch immer – an Möglichkeiten erweitert.

TB: Genau.

NU: Und darum geht es ja eigentlich nur. Wie würdest du dann den Punkt – fällt mir gerade ein – vom Ego her sehen? Also kommt ihr untereinander gut zurecht? Oder hat man manchmal oder hast du – wir können ja nur über Dich jetzt sprechen – …. setzt du irgendwas durch und sagst, ich muss das jetzt so machen es geht nicht anders, oder bist du immer dieses kompromissfähige, was man ja eigentlich – das alles wertvolle dann in der Band, gerade wenn man kreativ eingreift? Wie siehst du diesen Punkt?

TB: Also wenn ich wenn ich jetzt was durchbringen muss, wo ich halt mal die Arroganz raushängen lasse „Ich muss was machen“, dann nur beim Schlagzeugsolo. – Ja, ok! – Weil da kann mir Keiner reinreden. Das ist dann mein Ding. Da bin ich auf der Bühne und da hat auch Keiner sonst was zu suchen. Ansonsten ist es wirklich so, dass wir sehr diplomatisch halt abstimmen, wie wir jetzt was machen. Wir haben jetzt die Leute die schreiben die Songs Die schreiben die Texte, die Lyrics… Ich mache meine Drums. Das ist dann wiederum so, dass man da auch darüber spricht, weil man ja dann vom Arrangement her vielleicht einen Song so strukturiert, dann gehen wir noch mal da in einen Break, da nochmal einen Halftime. Und das ist aber alles so, dass das halt untereinander schön abgesprochen wird. Also es gibt jetzt keinen, der jetzt sagt so, ich muss das jetzt machen, weil ich davon überzeugt bin. Denn es ist halt eher so: Wir sind als Band er davon überzeugt. Und das beinhaltet einfach alle. Und es ist halt auch schon wichtig ja! Obwohl der Hans natürlich am meisten Mitspracherecht hat, weil er ist letzten Endes Gründer. Ist natürlich klar. Aber es ist jetzt auch so, dass wenn man jetzt zum Beispiel ihm einen Vorschlag macht, wie man jetzt was machen könnte, dass er dann da auch mit zuhört. Also er sagt jetzt nicht so, nein das passt mir nicht ja also er geht dann halt auch schon offen auf die Musiker ein. Er geht dann halt so die ganze Kreativität vor den Musikern mit in seine Entscheidungen einfließen.

Weil du mich ja aber meinen musikalischen Werdegang gefragt hast: Da bin ich bestimmt sechs. …. Damals da gab’s „Liquido“. Und den Song („Narcotic“) den habe ich dann mit sechs gespielt…bei meiner Einschulung.

NU: Ich glaub ich kenne den Lehrer vom Drummer von „Liquido“.

TB: Echt..?

NU: Ich glaube schon! Ja, der Thomas Zimmermann! Viele Grüße! Ich glaube schon… nicht, dass ich jetzt was falsches sage…

TB: Also den Song habe ich auf jeden Fall bei meiner Einschulung gespielt und ich habe den… Das ist bei mir immer so: Wenn mir ein Song sehr gut gefällt, kann ich den 50 mal hören. Und da habe ich den halt 50 mal gehört. Und irgendwann war das dann halt so: Ok, ich spiele den nach und habe mich dann eigentlich auf allen Bildern, die Du hier sehen kannst, also außer auf dem ihr unten, habe ich immer nur den Song nachgespielt. Es ist wirklich so! Das ging natürlich dann auch weiter: Da wurden irgendwann die Schlagzeuge größer… … und die ganzen Shows…. Bonfire ist jetzt hier leider nicht mit drin… Da trifft man auch die verschiedenen Musiker….da trifft man viele… Den „Schmier“ von Destruction, Randy Black, „Primal Fear“ …. Das war dann schon relativ interessant die ganzen Musiker zu treffen. Und dann auch natürlich dann letzten endes, wenn man halt auf sowas zurückblickt, so zu sehen, wenn man anfängt mit vier Jahren und weiß halt auch gar nicht auf was man sich da einlässt. Am anfang also das macht aber irgendwie Spaß und dann kommt irgendwann so: Ich hab den Wunsch in einer Band zu spielen. Ich will nicht immer nur alleine spielen…. Und das dann aufzubauen Stück für Stück für Stück und dann bei mir halt in dem Fall irgendwann auf einmal so zehn Stufen dann bei Bonfire zu stehen …. wenn ich jetzt darauf zurück blicke, hätte ich mir das vor ein paar Jahren wirklich nie gedacht und das macht mich dann halt auch auch glücklich, dass ich halt auch in schweren Zeiten, wenn man jetzt zum Beispiel „Smoke on the
Water“ übt und man kriegt einfach die Sechzehntel auf der Hihat nicht hin …, dass man dann sagt, okay ich hab`s jetzt doch durchgebissen. Und in dem Moment, wenn Du das übst, denkst du dir so: „Für was?“
Und jetzt denke ich halt zurück so: „Ja, für das!“ Und das ist halt einfach das schöne daran dass zu sehen.

NU: Sehr gut! Jetzt für meine Schüler der Punkt ist: Die wissen oft nicht wofür sie das machen, weil sie selber noch nicht in der Band spielen. Und die haben, weil sie auch oft jünger sind, haben die Perspektive nicht in die Zukunft. Die denken, sie üben für mich oder für die nächste Unterrichtsstunde. Aber sie üben für den Moment wo sie dann sagen: Jetzt habe ich es gebraucht. Jetzt bin ich froh, dass ich diesen weg mit dem Lehrer mitgegangen bin.

TB: Genau. Also wie gesagt: Du tust es ja immer nur für dich und wenn man dann die Möglichkeit hast und gut bist – und natürlich auch eine gewisse Portion Glück gehört auch dazu – dann blickt man darauf zurück, dann sagt man so, ich habe es nicht für meinen Lehrer getan. Ich habe es nicht für die nächste Unterrichtsstunde getan, sondern ich hab es für mich getan und dafür wo ich jetzt bin! Ganz wichtig!

NU: Also vielen dank Tim Breideband für das Interview!!

TB: Jawoll, gerne!

NU: Wir sehen dich europaweit, auch viele Termine in Deutschland noch…?

TB: Genau.

NU: “Byte The Bullet“- Tour, Bonfire… Webseite gibt es auch?

TB: Ihr checkt es aus auf: www.bonfire.de oder ihr guckt mal auf meiner Homepage www.timbreideband.de oder wir sehen uns auf Facebook – egal wo. Da findet ihr überall die Konzertdaten. Wir spielen viel in deutschland sind mit der „Byte The Bullet“- Tour noch ganz viel unterwegs und vielleicht sieht man sich! Ich würde mich freuen!

NU: Alles klar! Bis zum nächsten interview!
TB: Macht´s gut! – Ciao!

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